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FREIE WÄHLER sehen bei Industriestrompreis Nachteile für Sachsen
Kritik an Sachsens Energieminister Günther nach LVZ-Interview
Die FREIEN WÄHLER Sachsen sehen bei den derzeitigen Überlegungen zur Einführung eines Industriestrompreises Nachteile für den sächsischen Mittelstand, insbesondere für das Handwerk. Gleichzeitig kritisieren sie Energie- und Umweltminister Günther nach einem LVZ-Interview.
„Der Mittelstand mit seinen vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen bildet das wirtschaftliche Rückgrat auch in Sachsen. Allein das Handwerk sichert im Freistaat knapp 300.000 Arbeitsplätze. Dass Herr Günther hier keine Nachteile für Sachsen bei den Plänen zum Industriestrompreis erkennt, ist völlig unverständlich“, so Thomas Weidinger, sächsischer Landesvorsitzender der FREIEN WÄHLER.
Die FREIEN WÄHLER begrüßen zwar grundsätzlich, dass die GRÜNEN scheinbar doch erkannt haben, dass der Strompreis für die deutsche Wirtschaft eine entscheidende Rolle zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit spielt. Schließlich sei dieser seit Jahren einer der höchsten in Europa. Doch zahle der überwiegende Teil des Mittelstandes, Dachdecker, Fliesenleger, Maurer und andere Handwerksbetriebe bei einer Umsetzung des vorgeschlagenen Industriestrompreises nach Ansicht der FREIEN WÄHLER nun doppelt. Denn zum einen sei der Mittelstand durch die seit 2022 gestiegenen Preise ohnehin stark belastet, zum anderen wird nun auch mit mittelständischem Steuergeld die Großindustrie subventioniert. „Wie muss sich wohl der Bäcker um die Ecke fühlen, wenn Herr Günther als sächsischer Minister diese Pläne auch noch unterstützt? Das ist doch aberwitzig!“, findet Weidinger. „Dem Handwerk quasi ins Gesicht zu sagen, dass es froh sein soll, dass wenigstens die Großindustrie Unterstützung bekommt, ist eine Frechheit. Die meisten Betriebe in Sachsen werden davon überhaupt nichts spüren“, gibt sich Weidinger überzeugt.
Den einfachsten Weg zur Senkung des Strompreises sehen die FREIEN WÄHLER beim Staat selbst. Man verweist dabei auf die Tatsache, dass ungefähr 30% des Strompreises über Steuern, Abgaben und Umlagen direkt an den Staat gezahlt wird. Dies sei daher für die FREIEN WÄHLER kurzfristig die einfachste Möglichkeit zur Senkung des Strompreises, von der dann alle profitieren würden.
Mittel- und langfristig setzen die FREIEN WÄHLER für günstige Energiepreise auf einen breiten Energiemix. Dabei soll auch die dezentrale Energieversorgung, wie zum Beispiel aus Biomasse und Wasserkraft, die eine lange Tradition in Sachsen hat, im Fokus stehen. Langfristig sehe man aber nach wie vor Wasserstoff als Energiequelle der Zukunft. „Wasserstoff liegt schon immer in der DNA der FREIEN WÄHLER“, stellt Weidinger fest. Leider hätten sowohl Ministerpräsident Kretschmers CDU als auch die GRÜNEN das Potential von Wasserstoff lange nicht erkannt. „Wir müssen jetzt die Versäumnisse der letzten 20 Jahre aufholen und massiv in Forschung und Entwicklung für den Energieträger Wasserstoff investieren. Nur so können wir die Wirkungsgrade und Nutzungsmöglichkeiten erhöhen und damit die Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland und Sachsen erhalten!“, fordert Weidinger.
Thomas Weidinger, 09.05.2023