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FREIE WÄHLER kritisieren Ministerpräsident Kretschmer für Angriff auf Teilzeit

Teilzeit muss für Familien mit Kindern erhalten bleiben

Die FREIEN WÄHLER Sachsen kritisieren Ministerpräsident Kretschmer nach dessen Vorschlägen, unter anderem den Anspruch auf Teilzeit zu überdenken und nur noch bei Pflege von Angehörigen zu gewähren.

„Der Ministerpräsident offenbart erschreckende Unkenntnis einfachster demografischer Zusammenhänge“, so Thomas Weidinger, sächsischer Landesvorsitzender der FREIEN WÄHLER.

Die FREIEN WÄHLER verweisen darauf, dass die sogenannte Fertilitätsrate, also die Anzahl Geburten pro Frau, seit Jahren rückläufig sei. Aktuell sei man hier im Jahr 2022 bei einem Faktor von 1,4 gelandet, das sei ein weiterer Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 0,13.

„Der offensichtliche Trend, dass junge Menschen in Sachsen immer weniger bereit sind, Kinder zu bekommen, hat Gründe und müsste eigentlich der CDU-geführten Landesregierung Sorgen bereiten.  Aber anstatt Lösungen für einen gegenteiligen Trend zu entwickeln, möchte es Herr Kretschmer anscheinend noch schwerer machen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Das ist keine zukunftsfähige Familienpolitik.“, findet Weidinger.  

Zu Ende gedacht würde es nach Ansicht der FREIEN WÄHLER erneut den ländlichen Raum besonders betreffen. Die Betreuungszeiten in Kitas auf dem Land sind mit denen der Großstädte wie zum Beispiel Leipzig nicht zu vergleichen. Teilweise sei in ländlichen Regionen nur eine Zeit bis 15 Uhr oder 16 Uhr abgedeckt. Eine Vollzeittätigkeit sei auch aufgrund längerer Fahrwege zum Arbeitsplatz so kaum möglich.

Kritisch sehen die FREIEN WÄHLER auch, dass man bezüglich des Mangels an Fachkräften scheinbar nur auf das Ausland schaut. Zwar würde das kurz- und mittelfristig gar nicht anders gehen. Langfristig jedoch sieht man hier viele Probleme. Qualifizierte Einwanderung sei zwar wichtig für Sachsen, aber die Geburtenraten sinken weltweit. Es bestehe also die Gefahr, bestimmten Ländern dringend vor Ort benötigte Arbeitskräfte abzuwerben.  „Wir verstehen einfach nicht, warum man dem Fach- und Arbeitskräftemangel langfristig nicht mit dem einfachsten Ansatz begegnet. Die Lösung liegt vor unseren Augen, im eigenen Land! Wir müssen den jungen Menschen wieder mehr Lust und Mut auf Kinder machen.“, so Weidinger weiter.

Für die FREIEN WÄHLER gelte es, die Voraussetzungen für mehr statt weniger Kinder zu schaffen. Dies sei eine politische und gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Dieser Aufgabe wollen sich die FREIEN WÄHLER unter anderen künftig widmen. „Wir werden im Zuge der Veröffentlichung unseres Wahlprogramms einen Mehrpunktekatalog für eine zukunftsfähige Familienpolitik vorlegen.“, blickt Weidinger voraus.

Thomas Weidinger, 07.07.2023